Für unsere Reiseroute ist aus medizinischer Sicht eigentlich eine Gelbfieberimpfung nicht nötig. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass wir nach unserer wochenlangen Atlantiküberquerung in der Karibik auf einen Beamten stoßen, der auf dieser Impfung besteht. D. h., er würde uns nicht an Land lassen.
Deshalb wurde uns beim Gesundheitsamt die Gelbfieberimpfung empfohlen und gespritzt und in eine separate Impfbescheinigung eingetragen, die den neuesten Richtlinien entspricht.

2012 habe ich einen Ersthelfer-Lehrgang beim Arbeiter Samariter Bund absolviert. Um mich besser auf die besonderen Umstände bei der Ersten Hilfe Leistung an Bord vorzubereiten, habe ich an dem Wochendendkurs der Firma Seadoc in Hamburg teilgenommen. Nach einer kurzen Zusammenfassung des Kursinhaltes zu Beginn des Kurses (u. a. Versorgung lebensbedrohlicher Situationen; Versorgung von Wunden und Verletzungen; Nähen von Wunden; Unterkühlung und Ertrinkungsunfälle etc.) stellte der Seminarleiter die Frage, ob man denn in Anbetracht solcher möglichen Szenarien überhaupt losfahren solle und gab auch gleich die Antwort: Ja, unbedingt! Alle 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten dem zu.
Ich habe viel gelernt, und ich hoffe, das meiste nicht anwenden zu müssen. Wir bekamen auch Empfehlungen für Medikamente und die sonstige Ausstattung der Bordapotheke. Sehr informativ ist auch das Buch "Medizin auf See", das auf Berufsschiffen an Bord sein muss. Hierin ist von der Geburt bis zum Ableben alles beschrieben. Die wesentlich handlicheren "Medizintafeln - Erste Hilfe an Bord" beinhalten eine Zusammenstellung der häufigsten Notfälle mit der entsprechenden Anleitung zur Hilfe. Wie ein Notruf per UKW oder Satellitentelefon abgesetzt wird, bzw. welche Fragen von den externen Helfern gestellt werden, wurde auch besprochen. Auch über Impfschutz wurden wir informiert.
Fazit: Kompetente Leitung und in entspannter Atmosphäre viel gelernt, sehr empfehlenswert.
